EILMELDUNG: Dügida sagt Rechtsradikalen-Demo für Rosenmontag ab, OB Geisel "erfreut"
Der Rosenmontag bleibt Dügida-frei: Die Anmeldung zur islamfeindlichen, rechtsradikalen Demonstration ist nach Mitteilung der Polizei zurückgezogen worden. Dem vorangegangen war die schriftliche Ankündigung von Polizeipräsident Norbert Wesseler, er werde die Demo am Rosenmontag verbieten. In einer ersten Reaktion zeigte sich Oberbürgermeister Thomas Geisel gegenüber report-D erleichtert: "Ich will jetzt nicht bewerten, ob dieser Entscheidung eine Art Einsicht zu Grunde lag – oder man nur einem Verbot zuvorkommen wollte. Ich freue mich jedenfalls sehr über einen unbeschwerten Rosenmontag."
Am frühen Nachmittag gab es zunächst noch Verwirrung. Angeblich wegen einer Erkrankung war die Dügiga-Anmelderin nicht – wie geplant – zum Kooperationsgespräch im Polizeipräsidium erschienen. Dabei sollten Einzelheiten und Auflagen für den kommenden Montag besprochen werden. Die Anmelderin entschuldigte sich per Email, bekräftigte aber gleichzeitig ihr Vorhaben, wie geplant am Rosenmontag demonstrieren zu wollen – so die Polizei. Daraufhin habe man ihr schriftlich mitgeteilt, dass man die Demonstration unter den gegebenen Umständen verbieten werde. Und die Rechten zogen zurück.
In einer Mitteilung schreibt Dügida-Anmelderin Melanie Dittmer: „Wir sagen den Rosenmontag ab, weil die Polizei an einem Rosenmontag nicht imstande wäre, die Veranstaltung ausreichend zu schützen vor linksradikalen, gewalttätigen Übergriffen.“ Die restlichen Montage bis zum Jahresende blieben davon unberührt und selbstverständlich angemeldet.
OB Thomas Geisel, die Altstadtwirte, die Altstadtgemeinschaft und die Rheinbahn hatten sich angesichts des Rosenmontags zuvor für ein Verbot der rechtsradikalen Demo ausgesprochen. Der intensive Einsatz von „Düsseldorf stellt sich quer“, den Gewerkschaften, Grünen, dem CSD und vielen weiteren Gruppen in den vergangenen Wochen hat damit Erfolg gehabt. Thomas Bose vom Bündnis "Düsseldorf stellt sich quer" sagte gegenüber report-D: "Das ist eine sehr gute Nachricht, über die sich alle, die an den Gegendemonstrationen der vergangenen Montage beteiligt waren, sehr freuen. Noch schöner wäre es natürlich, die Rechtsradikalen kämen gar nicht wieder. Sollten sie übernächsten Montag dennoch wieder auftauchen, werden wir wieder da sein."
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