Unverändert undynamisch: Die Stimmungslage in der Wirtschaft
Preiswertes Öl tröstet über weltweite Krisen – ob Ukraine oder Naher Osten – hinweg: Bei der aktuellen Konjunkturumfrage der Industrie- und Handelskammern, IHK, zeigte sich die Wirtschaft stabil. Für den Arbeitsmarkt der Region werden allerdings keine großen Impulse erwartet. In der Industrie stagniere die Mitarbeiterzahl; nur Dienstleister stellten derzeit ein.
Rund 800 Unternehmen haben die Kammern am mittleren Niederrhein und dem Großraum Düsseldorf befragt. Diese beschäftigen rund 80.000 Mitarbeiter. Wie im vergangenen Herbst bezeichneten 36 Prozent der Unternehmen die Geschäftslage als gut; 14,5 Prozent melden – alles schlecht! Eine ähnliche Verteilung gibt es bei der Einschätzung für die nächsten Monate.
Die beste Stimmung herrsche in der Bauwirtschaft – Kunststück: Dort sorgen niedrige Zinsen seit vier Jahren für einen Boom. Am anderen Ende des Barometers ist der Großhandel unterwegs.
Hoffnungen setzen die Unternehmen für die nächsten Monate auf den privaten Konsum. Vergleichsweise hohe Lohnabschlüsse, niedrige Energiekosten und die Erkenntnis, dass sich Sparen bei den niedrigen Zinsen nicht lohnt, steigern den Reiz, das Geld sofort auszugeben. Wenig bis gar nichts kommt hingegen vom Export – ein Ergebnis der unsicheren Weltlage. Auch halten sich die Unternehmen mit Investitionen zurück.
Sorgen bereite der Wirtschaft der schlechte Zustand von Straßen und Brücken im Großraum Düsseldorf und der stetig wachsende Mangel an gut ausgebildeten Facharbeitern. Zudem gebe es die Befürchtung, dass die Rentenbeschlüsse der Berliner Koalition, der gesetzliche Mindestlohn und zu hohe Tarifabschlüsse die Unternehmen stärker belasten werden als ihnen gut tut.