Geschafft! Wie aus der Zicke Dreischeibenhaus ein energiesparendes Gebäude wurde
Es gab 3000 Fenster, aber keins zum Öffnen. Im Keller des 1960 bezogenen, 1988 zum Baudenkmal erhobenen Gebäudes wummerte bis 2010 eine völlig ineffiziente Komplett-Klimaanlage für alle 26 Stockwerke. Vergangenheit! Am Donnerstagabend feierten alle die stahlgerippige Zicke als Ikone der Architektur. Das Dreischeibenhaus ist fertig.
Links der Projektentwickler Ali-Reza Momeni aus Hamburg, rechts der Eigentümer Patrrick Schwarz-Schütte und in der Mitte: Oberbürgermeister Thomas Geisel. Nebst Gattinnen.
Es wurde komplett entkernt. Hinter der äußeren Hülle zogen die Bauarbeiter eine zweite Glasfassade ein. Mit Lüftungsschlitzen und Etagenheizungen wurde aus dem Energiefresser ein grünes Gebäude. Energiesparlampen in der zweistöckigen Lobby inklusive.
Dort feierten sich die Männer und Investoren vom Bau. Der Hamburger Projektentwickler Ali-Reza Momeni lobte seinen Partner Patrick Schwarz-Schütte. Dessen Familienbüro „Back Horse Investments“ zähmte das eigentlich unmögliche Haus, dessen Renovierung mehr als eine Viertelmillion Euro verschlungen hat. Patrick Schwarz-Schütte lobt Momeni. Und beide zusammen lobten die Stadt, deren Oberbürgermeister Thomas Geisel artig den Mut und die Kraft der Investoren lobte.
30.000 Büroquadratmeter auf 26 Stockwerken sind an solvente Mieter vergeben: Latham & Watkins, Gleiss Lutz, Allen & Overy, Roland Berger, A.T. Kearney, JLL, Cadman, alltours und die Black Horse Gruppe selbst. Zudem ist das nach dem LEED-Gold-Standard konzipierte Hochhaus für den diesjährigen Architektur-Oscar, den MIPIM-Award nominiert. Als „weltweit bestes, saniertes Gebäude“ steht es auf der Liste der Finalisten.
Gefeiert wurde am Donnerstagabend in der zweigeschossigen Lobby.