Streik der Waren- und Personalkontrolle: Flughäfen Düsseldorf und Köln-Bonn betroffen
Die aktuellen Streiks im Wach- und Sicherheitsgewerbe betreffen seit heute (27.01.) auch die Flughäfen in Düsseldorf und Köln-Bonn. Dort haben rund 150 Beschäftigte der Waren-, Fracht-, Bordkarten- und Personalkontrolle für einen Tag die Arbeit niedergelegt. Ein Sprecher des Flughafens Düsseldorf sagte report-D: „Derzeit merken die Passagiere noch nichts von den Warnstreiks. Denn im Moment läuft das hinter Kulissen.“
Das wird sich schon bald ändern. Die Passagierkontrolle werde man im Laufe der Woche ebenfalls bestreiken, erklärte ver.di-Verhandlungsführerin Andrea Becker. Sie versprach eine Ankündigung am Vortag, damit Reisende umbuchen können.
Es geht um 34.000 Beschäftigte des Wach- und Sicherheitsgewerbes in NRW. Drei Verhandlungsrunden mit dem Bundesverband der Sicherheitswirtschaft, BDSW, blieben bisher ohne eine Annäherung. „Wenn uns die Arbeitgeberseite gleich einen größeren Schritt entgegen kommt, können wir sehr schnell ein Ergebnis auf dem Verhandlungsweg erzielen“, erklärte Becker. „Wir reden aber nicht über ein paar Cent Erhöhung im Niedriglohnbereich. Die Sicherheitsbranche muss auch tarifpolitisch neu aufgestellt werden“, sagte Becker. „Qualifizierte Arbeit und motivierte Beschäftigte an Flughäfen und in anderen sensiblen Bereichen kann man nur bei angemessenen Löhnen erwarten“. Nach verdi-Angaben befinden sich rund 70 Prozent der Beschäftigten in der untersten Lohngruppe für neun Euro brutto.
ver.di fordert Lohnerhöhungen zwischen 1,50 Euro und 2,50 Euro pro Stunde. „Die Arbeit der Sicherheitsdienste zum Beispiel in Flüchtlingsheimen ist mehr wert als neun Euro brutto“, erklärte Becker. Im gesamten Wach- und Sicherheitsgewerbe sei die Bezahlung längst nicht mehr zeitgemäß. Die nächste Verhandlungsrunde findet am 5. Februar statt.