Zwischen 1000 und 1500 Menschen stellen sich Rechtsextremen entgegen
Am zweiten Demonstrations-Montag in Folge standen sich in Düsseldorf deutlich weniger Teilnehmer auf beiden Seiten gegenüber als zuvor. Zur rechtsextremen Gruppierung, die sich selbst Dügida nennt, kamen nach Polizeischätzungen rund 160 Teilnehmer. Bei den vier Gegendemonstrationen addierte die Polizei die Teilnehmerzahl zu gut 1000 Menschen auf, die Organisatoren gingen von 1500 Gegendemonstranten aus.
Bei der Veranstaltung des Düsseldorfer Appells rief der Präses der evangelischen Kirche, Manfred Rekowski zum deutlichen Widerspruch gegen Hassprediger und Demagogen auf: „Gerade jetzt müssen wir – Menschen aller Religionen und Weltanschauungen – gemeinsam widersprechen und widerstehen: Wo die Grenze zur Verunglimpfung und zur Menschenfeindlichkeit überschritten wird, da ist unser deutlicher Einspruch nötig.
Nordrhein-Westfalens Schulministerin Sylvia Löhrmann rief die Gegendemonstranten dazu auf, „den geschwisterlichen Umgang und die Begegnung“ mit den Flüchtlingen und Asylbewerbern auch weiterhin zu pflegen.
Dumpfe Parolen, Schlagstock, Handschuhe
Derweil hat sich an den dumpfen Rufen und Parolen der sogenannten „Dügida“ nichts geändert. Laut Polizei wurden sechs Männer und eine Frau vorübergehend in Gewahrsam genommen und einem Richter vorgeführt. Sie trugen verbotene Gegenstände – Teleskopschlagstock und präparierte Handschuhe -bei sich. Diese Gegenstände wurden sichergestellt; die sieben Personen müssen mit Strafanzeigen rechnen. Anmelderin Melanie Dittmer bat ihre Truppe zu Demo-Ende gegen 21 Uhr, nächsten Mal mit deutlich mehr Teilnehmern zu kommen. Und sie lud für den Mittwoch dieser Woche nach Köln zur Demo ein.
Sowohl das Verwaltungsgericht in Düsseldorf als auch das Oberverwaltungsgericht in Münster hatten die Auflagen der Düsseldorfer einkassiert. So marschierten die Rechten auf demselben Weg wie am Montag zuvor. Journalisten beobachteten, wie die Rechtsextremen Zettel mit der dritten Strophe der Nationalhymne unter ihresgleichen verteilten.
Gegen "Personen aus dem linken Spektrum" setzte die Polizei Schlagstöcke und Pfefferspray ein. Sie hätten versucht, Absperrungen zu durchbrechen.