Protest gegen Rechtsextreme: Düsseldorf knippst die Lichter aus
Düsseldorf schaltet ab: Wenn am kommenden Montag, 12. Januar, zum zweiten Mal die islamfeindliche Dügida in der Innenstadt demonstriert, signalisieren zahlreiche Gebäude, wie wenig Strahlkraft der fremdenfeindliche Protest hat. Auf Anregung von Oberbürgermeister Thomas Geisel, SPD, bleiben Rathaus, Rheinturm, Schlossturm, Tonhalle, Lambertuskirche und der Ehrenhof dunkel. Ab 18.25 Uhr will auch das Riesenrad auf dem Burgplatz die Lichter ausschalten.
Zudem schließen sich vier Kulturinstitute zum Protest zusammen, wie report-d.de erfuhr: Kunsthalle, Tonhalle und die Deutsche Oper am Rhein werden als Banner die Worte „Humanität – Respekt – Vielfalt“ zeigen. Das Düsseldorfer Schauspielhaus will nach momentanem Stand ein Banner aufhängen mit dem Text: „GEGEN DÜGIDA – GEGEN INTOLERANZ FÜR EINE WELTOFFENE GESELLSCHAFT“.
“Kein Platz für dumpfe Ängste und Ressentiments”
„Das ist das richtige Signal, dass in Düsseldorf kein Platz für das Schüren dumpfer Ängste und Ressentiments ist. Düsseldorf ist eine weltoffene Stadt, in der jeder willkommen ist“, sagte Oberbürgermeister Thomas Geisel. Er rief alle Bürger, Unternehmen und Geschäftsleute dazu auf, sich der Verdunklung anzuschließen. Nur sicherheitsrelevante Lichter sollten ausgenommen sein.
Zudem wirbt Geisel dafür, sich der Gegendemonstration „Düsseldorfer Bürgerinne n und Bürger für Demokratie und Vielfalt – Mit rheinischer Toleranz gegen Ausgrenzung und Hass“ anzuschließen. Diese startet am Montag, 12. Januar, 17.30 Uhr, an der Friedrich-Ebert-Straße 34-38, in Höhe des Gewerkschaftshauses.
Nach Angaben der Düsseldorfer Polizei hat die Anmelderin der Dügida-Demo, Melanie Dittmer, den rechten Marsch ebenfalls auf die Friedrich-Ebert-Straße verlegt. Von dort aus wolle man über Karl- und Graf-Adolf-Straße bis zur Berliner Allee gehen, dort umkehren und am Hauptbahnhof enden. In Köln hatten am Montag die Rechten ihren Marsch nicht angetreten, sondern waren auf dem Ausgangspunkt stehen geblieben. Sie hätten sich einen Weg durch viele tausend Gegendemonstranten bahnen müssen.