Beim Wintergame zelebrieren Köln und Düsseldorf Eishockey
Die Düsseldorfer strahlen. Seit drei Wochen verwandeln 2000 Menschen ein Fußballbundesliga-Stadion in einen Eishockey-Tempel. In der Düsseldorfer Esprit-Arena treffen am Samstagnachmittag die DEG auf die Haie aus Köln. Bei der Pressekonferenz reichten sich DEG-Trainer Christoph Kreuzer und der Kölner Coach Niklas Sundblad sportlich die Hand. Doch beide wissen: In der DEL-Tabelle liegt die DEG nur einen Punkt vor den Haien. Und es geht um Pre-Playoff und Playoff-Plätze. Das wird keine Spaßveranstaltung.
Ein normales Spiel ist es am Samstag aber auch nicht. Sieben Stunden lang soll Eishockey zelebriert werden – begleitet von einem Rockkonzert der Gruppen Mando Diao und Wevibes und einem Feuerwerk zum Finale. Servus TV überträgt die komplette Veranstaltung. Ab 13 Uhr ist Einlass. Um 14 Uhr gestalten die Legenden von DEG und den Haien das Eröffnungsspiel. Nach dem ersten Teil Rockmusik von Mando Diao (15 Uhr) und der Nationalhymne mit Sängerin Caroline März (16.25 Uhr) beginnt das Derby um Punkt 16.30 Uhr.
180.000 Liter Wasser eingefroren
Nach Sonnenuntergang. Seit drei Wochen bauen Experten eine Eisschicht dort auf, wo normalerweise die Fortuna aus Düsseldorf in der zweiten Fußballbundesliga antritt. Projektleiter Lorenz Funk wirkt ganz entspannt. Immerhin ist es seinen Mitarbeitern und ihm gelungen, 180.000 Liter vor der geplanten Zeit in Form zu bringen.
90 Kilometer Kühlschlauch halten das Wasser schnittfest.
Eine spannende Frage bei der Pressekonferenz war deshalb, ob beim Wintergame das Dach der Düsseldorfer Arena geöffnet werden kann. Da zählt Lorenz Funk zu den Optimisten: „Trotz der momentanen Wettervorhersage möchte ich das nicht ausschließen.“ Die Eisfläche vertrage durchaus auch Regen und Temperaturen jenseits der plus zehn Grad Celsius. Schließlich liegen 90 Kilometer Kühlschlauch unter dem Eis. Nur bei Sturm verstehen die Verantwortlichen für die Sicherheit keinen Spaß. Dann soll das Dach dicht bleiben.
Rein sportlich spricht die Statistik für die Haie. 205 Mal trafen Köln und Düsseldorf bisher aufeinander. Die Haie gewannen 103 Spiele, die DEG 91 Spiele. Elf rheinische Derbys endeten unentschieden.
Es sind noch mehrere tausend Karten zu kaufen
Das Geschäftliche: Nach Auskunft von Jochen A. Rotthaus, dem Geschäftsführer der DEG, wurden bislang rund 49.000 Karten verkauft. Das liegt bislang noch leicht unter dem Ergebnis des bislang letzten Wintergame in Nürnberg 2013. Damals kamen 50.000 Zuschauer. „Die werden wir am Samstag überbieten und eine neue Rekordmarke setzen“, machte Rotthaus sich und allen anderen Mut. Die Spanne der Eintrittspreise beginnt bei 27 (ermäßigt 20) Euro für die Stehplätze in den Fankurven der beiden Mannschaften. Riesige LED-Bildschirme, verteilt um die Eisfläche, sollen dafür sorgen, dass auch die Besucher auf den billigsten Plätzen dem Eishockey folgen können. Über sieben Preisstufen hinweg steigert sich der Eintritt bis zur teuersten Kategorie von 79,50 (ermäßigt 60) Euro. Tickets und Details unter www.delwintergame.de
Projektleiter Lorenz Funk ist Optimist: "Wir können am Samstag das Hallendach öffnen."